Gelungenes WBO-Turnier in Meinerzhagen

 

Erstmalig waren wir auf der Anlage des Reitvereins Meinerzhagen zu Gast, dessen Mitglieder ebenfalls startberechtigt waren. Die Anlage liegt wunderschön eingebettet in der hügligen Landschaft des Sauerlandes und bietet auf den Außenplätzen wie in der Reithalle entsprechende Rahmenbedingungen, die zum Gelingen maßgeblich beigetragen haben. Zusätzlich bescherte uns Petrus sonniges Wetter.

Bewusst sollten bei diesem Turnier andere Schwerpunkte gesetzt werden, als bei dem im Juli folgenden Turnier auf dem Kiefferhof, das schwerpunktmäßig auf LPO-Prüfungen ausgerichtet sein wird. Dieses neue Angebot bietet besonders denjenigen eine Chance sich wettbewerbsmäßig zu messen, ohne als Reiter bei der FN registriert sein zu müssen. Ebenso ist ein Start auf Pferden möglich, die nicht als Turnierpferd bei der FN eingetragen sind. Neben den klassischen Prüfungen für Turniereinsteiger (Dressur-WB, Dressurreiter-WB in Anlehnung an Kl. E und A, Reiter-WB und Springreiter-WB) wurde ein weiterer Focus auf Prüfungen gelegt, in denen zusätzlich Geschicklichkeit und Gelassenheit von Mensch und Pferd gefordert sind.

Eine überaus gelungene Kombination war der Reiterwettbewerb mit zwei Sprüngen, Trabstangen und Geschicklichkeitsaufgaben. Die gestellten Anforderungen, die innerhalb einer Prüfung zu absolvieren sind, überprüfen gleichzeitig die dressurmäßige Ausbildung der Reiter (und Pferd) sowie die Springveranlagung in Verbindung von Sitz und Einwirkung des Reiters in den verschiedenen Situationen. Wenn diese Prüfungsbestandteile für die meisten Pferde noch „gewöhnlich“ sind, werden sie bei den Geschicklichkeitsaufgaben vor neue Situationen gestellt, die es zu meistern gilt. So wurde doch manch ein Nervenkostüm stark beansprucht, als von dem Reiter eine Fahne, die in einem auf einer Mülltonne deponiertem Eimer steckte, aufgenommen und zu einer weiteren Mülltonne mit Eimer transportiert werden musste. Hier zeigt sich besonders, wie weit Vertrauen zwischen Reiter und Pferd besteht und diese eine Einheit bilden! Für jeden der drei Prüfungsbestandteile wurde eine Einzelnote ermittelt und zu einem Gesamtergebnis aufaddiert.

Eine weitere Prüfung, welche die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Pferd und Mensch transparent macht, ist die geführte Gelassenheitsprüfung. Ein Pferd gilt als gelassen, wenn es während und zwischen der Absolvierung der Aufgaben dem Pferdeführer aufmerksam, aber ruhig und gehorsam mit einer deutlichen erkennbaren Bereitschaft zur Mitarbeit folgt. Zu den verlangten Stationen gehörten u.a. das Durchschreiten von einem Flatterbandtor und einem Stangenkreuz, Gehen über eine Plane, Transportieren eines Rappelsacks oder das Entlangschreiten an Luftballons und Regenschirmen. Besonders bei der GHP hätten wir als Veranstalter mehr Teilnehmer erwartet, zumal wir in den vergangenen Jahren immer wieder und vielfach aufgefordert wurden, speziell diese Prüfung anzubieten. Von denjenigen, die danach verlangt haben, war aber niemand am Start!?

Solche Aufgaben haben durchaus ihre Existenzberechtigung, werden hier zusätzlich zu den Anforderungen der klassischen Reiterei das Verhalten und die Gelassenheit bei der Bewältigung ungewöhnlicher Situationen, mit denen man aber dennoch im Alltag konfrontiert werden kann, überprüft. In dem von der FN speziell eingeführten GHP-Pass werden die Ergebnisse eingetragen und können später (z.B. bei einem Verkauf) als Nachweis für eine nervenstarkes Pferd dienen.

Ein weiteres Highlight war die Führzügelkasse für Turnierbegleiter (oder kurz „TT“ = Turniertrottel), welche zur allgemeinen Erheiterung beitrug und die Teilnehmer durchaus vor anspruchsvollen Aufgaben stellte, die sie aber allesamt in eindrucksvoller Manier meisterten. Mittels einiger Showacts setzte sich Petra Schlieder eindrucksvoll an die Spitze!

Ein weiteres Novum war, dass aus der Kombination diverser Prüfungen drei WBO-Champions ermittelt wurden. Den Championatstitel in der LK 0 konnte sich souverän der Nachwuchsreiter Mathis Schulte sichern. Die beiden anderen Championate gingen ebenso eindeutig an Frank Menke (alle weiteren Ergebnisse siehe Ergebnistabelle).

Letztlich rundeten die Gaumenfreuden, mit denen unser Küchenteam aufwartete, die gelungene Premiere ab und sorgten für gut gelaunte Gesichter. Bedanken dürfen wir uns bei den Sponsoren, dem Reiterverein Meinerzhagen, der seine Einrichtungen zur Verfügung gestellt hat und  - wie üblich - bei der „Kernmannschaft“ der Vereinshelfer, ohne die nichts gehen würde!

Dagmar Westhoven

 
Zurück Nach oben Weiter