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Schwobe könnet elles – außer
Deutsch, was er allerdings als gebürtiger Saarbrücker und seit Jahrzehnten
Rheinländer h.c. bestens beherrscht. Dennoch ist er im Herzen
Mentalschwabe, schafft trotz des Alters immer noch so gerne, wie er auch
Häusle baut – neu und um. Und nach den Mädle wird ebenfalls geschaut, weil
ihm bei mittlerweile sechs Enkeltöchtern auch gar nichts anderes übrig
bleibt. Seine Familie stammt aus dem württembergischen Bad Wimpfen,
kriegsbedingt ist er aber in Saarbrücken geboren, wo er auch die Schule
besuchte und ein Physikstudium begann. Die für ihn „trockene“ Materie
wurde durch ein Studium der Betriebswirtschaftslehre in Köln abgelöst, und
nach dem Examen wurden bei einer Tochterfirma der BASF als Leiter
Betriebswirtschaft die ersten beruflichen Schritte gemacht. Danach
wechselt er aus familiären Gründen in die heutige Firma, die Polyurethane
herstellt.
Wenn väterliche Träume reifen
sollen, dann müssen schon mal die Kinder ran, und als Claudia, Sonja und
Andreas so um die zehn Jahre alt waren, wurde 1981 in Ebbs ein Reitkurs
gemacht, und es wurden zwei tragende Stuten gekauft. Damit war der
Grundstein gelegt für eine beispiellos erfolgreiche Zucht Haflinger
Pferde. Zwar war Gerhard Kieffer früher eher ein Fan Schwarzwälder Füchse,
was wohl sehr stark auch damit zu tun hatte, dass auf dem Hof seines
Großvaters in Billigheim bei Mosbach Marbacher Hengste zum Decken standen,
und daraus auch der Wunsch resultierte, einmal selbst Hengste zu halten;
die „Haflingergemeinde“ ist froh, dass er sich für Haflinger entschieden
und diese Rasse trotz vieler Anfeindungen der konservativen Züchter, mit
denen er anfangs im Wettbewerb stand, zu großen Erfolgen geführt hat.
Beginnend mit dem ebenfalls in Ebbs erworbenen Midas-Clarina und dem Kauf
eines alten Fachwerkhauses mit 16 Hektar Land, wurde ein Zuchtbetrieb für
Haflinger entwickelt, der einer der größten und erfolgreichsten weltweit
ist. Heute umfasst das Areal des Kiefferhofes mehr als 150 Hektar und
beherbergt neben den vielen Haflingern auch rund 35 Warmblüter. Unzählige
Goldmedaillenfohlen, Elitestuten und gekörte Hengste sind das Ergebnis
einer kontinuierlich erfolgreichen Entwicklung, die sich auch im Bereich
der Warmblutzucht zeigt. Mit Imperius steht ein selbst gezogener
Rheinländer mit Zulassung für Hannover auf dem Gestüt, das als eine der
ersten EU-Besamungsstationen die Zulassung bekam.
Wenn Gerhard Kieffer sagt, dass er
bewegungsstarke Pferde mit Ausstrahlung und gutem Charakter züchten
möchte, werden ihm Haflingerfreunde und Warmblutleute gleichermaßen
bestätigen, dass ihm das hervorragend gelungen ist. Als „Unternehmer“ im
besten Sinne des Wortes ist er als Firmenchef wie als Patron des
Kiefferhofes einer, der Marktchancen sucht, zukunftsorientiert handelt,
etwas unternimmt, und dennoch Bodenhaftung bewahrt hat. Und darüber hinaus
einer, der sehr wohl in der Lage ist, auch bei gravierenden
Meinungsverschiedenheiten auf der Sachebene nicht nur in nationalen wie
internationalen Gremien der Pferdezucht zu diskutieren.
Die Familie der Haflingerfreunde
Rheinland e.V. wünscht dem Familienmenschen Gerhard Kieffer zu seinem
75. Geburtstag am 30. Juni 2014 alles Gute!
Dagmar Westhoven / Eberhard Spindler
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