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Zwei Gruppen mit insgesamt 17
Kindern im Alter zwischen 7 und 13 Jahren haben sich am 11.09.2016 auf den
Weg nach Marienheide (Oberbergischer Kreis) gemacht, um an dem dortigen
Voltigierturnier teilzunehmen. Die Mädels - mit einer männlichen
Verstärkung - meisterten hoch motiviert die an sie gestellten Aufgaben in
dem Pflichtprogramm (wie „Bank“, „Längsstütz“ oder „Rückwärtsknien“) und
dem anschließenden Kürprogramm. Während im Pflichtprogramm die
vorgegebenen Aufgaben noch alleine geturnt werden, ist die Gestaltung des
Kürprogramms freigestellt, was das paarweise Turnen mit einschließt. Für
die Gruppen um Melanie Steinbrück und Annika Clemens, die für die
Haflinger Freunde Rheinland starten, war es in diesem Jahr die erste
Turnierteilnahme. Dennoch überzeugten sie mit viel Professionalität und
Disziplin, die gerade bei einem Mannschaftssport für das Team unabdingbar
sind. Natürlich darf man dabei nicht die treue Haflingerseele „Nada“
vergessen, die mit Allen Runde für Runde gleichmäßig absolvierte. Dafür
gab es auch reichlich Möhren
zur Belohnung!
Und dann noch der Tross, der das
Team unterstützt hat. Wenn man keinen Bus mieten möchte, sind die Eltern
gefragt, sich als Transportmittel und Coach zur Verfügung zu stellen. Lohn
für die stolzen Eltern sind glückliche Kindergesichter. Das Wichtigste
ist, dass sie ihrem Nachwuchs eine sportliche Betätigung ermöglichen, die
der Entwicklung ihrer Kinder positiv zu Gute kommt. Aber nicht nur unter
dem Aspekt der körperlichen Betätigung - das Selbstbewusstsein wie
Verantwortungssinn werden enorm gefördert und lässt die soziale Kompetenz
reifen! Bei der Ausübung dieser Sportart lernen die Kid’s früh, dass sie
nur erfolgreich sind, wenn sie sich unterstützen. Gegenseitige Hilfe und
Rücksichtnahme unter Berücksichtigung individuelle Stärken und Schwächen
formen das Team und schweißt es zusammen. Und wenn die Kinder über einen
längeren Zeitraum fleißig trainieren, dann möchten sie ihr Können in der
Öffentlichkeit (Turnier) auch zeigen.
- In der Gruppe I turnten:
- Svea, Elisa, Joana, Carla,
Emma, Lucy, Isa, Leonie und Emma.
- In der Gruppe II turnten:
- Duncan, Maya, Ina, Nele,
Amalia, Melek, Karla und Neele.
Das Voltigieren ist der ideale
Einstieg für das sich anschließende, selbständige Reiten - nicht nur für
Kinder. Darüber hinaus ist es eine eigene Sportdisziplin, in der man es im
Sinne von Hochleistungssport bis zu Weltmeisterehren bringen kann. Leider
ist aber das Angebot zum Voltigieren sehr gering und deckt die Nachfrage
bei weitem nicht. Bereits nicht ganz einfach ist die Suche nach einem
geeigneten Pferd, welches bestimmte körperliche, bewegungsmechanische und
charakterliche Eigenschaften in sich vereinen muss, um als Voltigierpferd
geeignet zu sein. Zudem haben viele Vereine nicht die finanziellen
Möglichkeiten, solch ein Pferd für diesen speziellen Zweck zur Verfügung
zu stellen. Unbestritten ist, dass diese spezielle Art des „Pferdesports“
mit die wertvollste Basis ist, sich später zu sicheren und guten Reitern
entwickeln zu können. Gerade für Kinder lässt sich so spielerisch
Vertrauen zum Pferd aufbauen. Balance und Körpergefühl werden geschult, um
sich dem Bewegungsablauf des Pferdes anzupassen. Dabei bleibt das Pferd
unter Kontrolle des Longenführers, was den blutigen Anfängern und nicht
ganz Mutigen zusätzlich Sicherheit gibt.
Neben der Schulung für
Reitanfänger und der eigenständigen Sportdisziplin bis hin zum
Hochleistungssport umfasst das Voltigieren noch eine dritte Komponente.
Die Hippotherapie oder das heilpädagogische Voltigieren kommt als eine
anerkannte Behandlungsform unterschiedlichster Erkrankungen bei Kindern
und Erwachsenen zum Einsatz.
Dagmar Westhoven
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