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Fragt
man Statistiker, wann eine Befragung als repräsentativ gilt, so wird man
zweifelsfrei eine hochakademische Auskunft erhalten, die man glauben kann
oder auch nicht. Ich habe nur drei mir völlig fremde Menschen auf dem
Turnier mit Fohlenschau der Haflingerfreunde Rheinland am 09. Juli,
sozusagen zur Halbzeit der Veranstaltung, nach ihrer Meinung dazu gefragt,
und bin überzeugt davon, dass deren Aussagen ein repräsentatives
Meinungsbild ergeben. Ulrike und Wolfgang Widmann, 46 und 51 Jahre alt und
im Dienst der Polizei in Baden-Württemberg, haben nicht zum ersten Mal die
weite Reise von der Schwäbischen Alb nach Bölkum angetreten, denn das war
im Jahr 2012. Und es war nicht nur deshalb, weil einer ihrer beiden
Haflinger von Aquavit abstammt. Sie wollten mal die Anlage sehen, waren
dann aber überrascht vom tollen Programm, von der Vielzahl der Starter,
der hohen Leistungsdichte, der Rittigkeit der Haflinger gerade in der
Dressur, und fasziniert davon, dass Haflinger auch in M-Prüfungen
herausragende Leistungen zu bringen in der Lage sind. Imponiert hat ihnen
darüber hinaus die Anlage des Kiefferhofes mit allen gebotenen
Möglichkeiten, wie man als Besucher aufgenommen, wie harmonisch und
unkompliziert miteinander umgegangen wird. Die Professionalität, mit der
das Turnier durchgeführt wird, und der Umgang der Teilnehmer
untereinander, die zwar im Wettbewerb miteinander stehen, aber jeder jedem
seine gute Leistung gönnt; die praktizierte Fairness ist einmalig für die
Widmanns. Auch wenn ihre beiden Haflinger, die seit nunmehr 25 Jahren in
ihrem Besitz sind, früher überwiegend und bis vor drei Jahren vor der
Kutsche ihren Dienst taten und heute nur noch geritten werden, werden sie
auch in Zukunft gerne wieder als Zuschauer nach Bölkum kommen.
Mit
Sicherheit auch wieder dabei, und zwar wieder als Aktive, wird Franziska
Kroehnert aus Kiel sein, die 2015 ihr Debut in Bölkum gab. Wer 550
Kilometer mit Pferd von Kiel nach Bölkum fährt, an diversen Prüfungen
teilnimmt, hervorragende Platzierungen erreicht, dann nach Ende des
Turniers nach 7,5 Stunden wieder im heimatlichen Stall landet, der muss
schon vom Turniervirus befallen sein. Und so ist es auch, denn seit 2012
hat Franziska an diversen Turnieren teilgenommen und kann ein
detailliertes Bild über die Turnierszene zeichnen, weil sie von Stadl
Paura bis Gunzenhausen und darüber hinaus alles miterlebt hat. Für sie ist
das Turnier in Bölkum das Non plus ultra, das alle anderen „in die Tasche
steckt. Der Betrieb, die Anlage bieten beste Voraussetzungen, eine Prüfung
kommt nach der anderen, man wird herzlichst aufgenommen, es gibt Helfer
und Ansprechpartner“. Und wenn die taffe 39jährige gelernte Köchin und zur
Kauffrau im Lebensmittelhandel umgeschulte und als Beraterin der gehobenen
Gastronomie auf Sylt als Außendienstlerin Tätige, dies sagt, dann glauben
wir dies gerne.
Auch wenn dies keine Ergebnisse
sind, die Anspruch erheben, repräsentativ zu sein, zeigen sie doch, dass
der ehebliche Aufwand, den die Haflingerfreunde Rheinland betreiben, und
der ganz wesentlich am Engagement weniger Mitglieder und einiger
Nichtmitglieder und insbesondere an Verantwortlichen wie Dagmar Westhoven,
Jörg Tischer und Carsten Riemer festzumachen ist, Früchte trägt, die
Verpflichtung auch für die Zukunft sind. Insofern wäre es zu wünschen,
dass im kommenden Jahr mehr Helfer als bisher dazu beitragen, dass es
weiterhin positive Rückmeldungen gibt. Vielleicht sogar vom Rheinischen
Pferdestammbuch und/oder der FN?
Eberhard Spindler
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